Dialyse Zentrum
Unser Dialysezentrum, das seit 1989 besteht und von Dr. G. Graf und Dr. C. Brockmann geleitet wird, ist ein Bestandteil des Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Bad Bevensen. Durch die räumliche und apparative Kooperation mit den ortsansässigen Kliniken (DIANA-Klinik, Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen), ist eine umfassende Betreuung der Dialysepatienten zu gewährleisten.
Gerade die Vielfalt der fachmedizinischen Bestandteile des MVZ, wie Innere Medizin, hausärztliche Versorgung, Nieren- und Hochdruckkrankheiten(Nephrologie und Hypertensiologie), Schwerpunktpraxis für Zuckerkrankheiten(Diabetologie), Nervenheilkunde(Neurologie), Erkrankungen des Skelettsystems und der Gelenke(Orthopädie), Magen-Darmerkrankungen(Gastroenterologie), bieten unseren Patienten kurze als auch behindertengerechte Wege zu den Fachdisziplinen und lassen ärztliche Konsultationen auch am Dialysebett zu.
Gastdialysen für Urlauber, Reha- und Akutklinikpatienten sind im Zentrum ebenso möglich, wie stationäre Dialysen mit mobilen Maschinen auf den Intensivstationen des Herz-Gefäßzentrums, z. B. nach Herz-Gefäßoperationen, Herzinfarkt oder bei nicht transportfähigen Erkrankungen.
Getrennte Behandlungsräume für Infektionskrankheiten (u.a. Hepatitis B und C, HIV, MRSA, ESBL) sind ebenso vorhanden, wie ein spezieller Überwachungsbereich mit separaten Bettenwaagen.
Möglichkeiten zur Lipidapherese, Plasmapherese bestehen nach vorheriger Anmeldung.
Ein besonderer Schwerpunkt ist die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse), ein weiteres effektives Nierenersatzverfahren, das in unserem Zentrum bevorzugt eingesetzt wird und damit zu einer der größten in Norddeutschland zählt. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der kardiologischen Abteilung des HGZ wird die Peritonealdialyse zur Therapie einer ausbehandelten Herzschwäche (Herzinsuffizienz) mit dem Bild eines kardiorenalen (Herz/Niere) Syndroms eingesetzt.
Die vollumfassende Betreuung beinhaltet alle notwendigen Schritte, von der Erstdiagnose einer Nieren- und Hochdruckerkrankung, über die ambulante Therapie einer chronischen Niereninsuffizienz, der zeitgerechten Vorbereitung auf eine notwendige Nierenersatztherapie mit Aufklärung über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren, wie die Nierentransplan-tation, die Hämodialyse und die Peritonealdialyse.
Die operative Vorbereitung erfolgt vornehmlich im Herz-und Gefäßzentrum Bad Bevensen, wo für die Hämodialyse (Blutwäsche) der nötige Gefäßzugang (Shunt) angelegt wird. Ebenfalls im HGZ wird mit unserer Unterstützung auch der für die Peritonealdiayse (Bauchfelldialyse) benötigte Katheter in den Bauch implantiert. Dabei bereiten wir die Patienten im Krankenhaus vor, suchen den speziell für uns hergestellten Katheter aus und legen diesen mittels einer selbst entwickelten Technik und mit Unterstützung eines erfahrenen Chirurgen in den unteren Bauchraum.
Ist eine Nierentransplantation, die sicherlich die beste Nierenersatztherapie darstellt, möglich, erfolgt nach Dialysebeginn die Anmeldung im Transplantationszentrum der Uniklink Lübeck, Hannover oder Hamburg.
Auch die fachliche Betreuung nach Nierentransplantation gehört zu unseren Aufgaben.
Aber was ist Dialyse eigentlich?
Wenn eine Nierenerkrankung zu weit fortgeschritten ist, müssen die giftigen Stoffwechsel- produkte und das Wasser auf anderem Wege aus dem Körper entfernt werden. Diese Behandlung, auch Nierenersatzverfahren nennt man Dialyse.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten den Verlust der Nierenfunktion zu Ersetzen und zu Behandeln : Die Dialyse und die Nierentransplantation. Es gibt zwei unterschiedliche Dialyseverfahren, die Blutwäsche und die Bauchfelldialyse.
Nierenersatzverfahren
Viele unterschiedliche Erkrankungen, z.B Entzündungen der Niere, Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus) oder auch Bluthochdruck können die Nieren in ihrer Funktion so sehr schädigen, dass eine
Nierenersatztherapie notwendig wird.
Die Hauptaufgaben der Nieren sind die Entgiftung, die Reinigung des Blutes von Stoffwechselprodukten und die Wasserausscheidung. Die Nieren spielen auch eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulierung, dem Hormonhaushalt, dem Mineralhaushalt und dem Knochenstoffwechsel. Kann die kranke Niere diese Aufgaben nicht selbst mehr bewältigen, sammeln sich diese Stoffe und überschüssiges Wasser im Körper, z. B in den Beinen oder in der Lunge, an.
Mögliche Symptome ( Beschwerden ) bei fortschreitendem Nierenversagen:
Müdigkeit, Schwächegefühl, Kurzatmigkeit, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Muskelkrämpfe, gelbliche Verfärbung der Haut, Anschwellen von Füßen oder Händen, Appetitlosigkeit. Andere Menschen fühlen sich nicht einmal krank oder bemerken die Symptome erst bis es zu spät ist.
Hämodialyse (HD)
Mit der Hämodialyse (HD), auch “ Blutwäsche“ genannt, werden ca. 85 % der betroffenen Personen behandelt. Diese Dialysen werden meist in Dialysepraxen oder Krankenhäusern von Fachpersonal durchgeführt. In der Regel muss der Patient dreimal in der Woche ins Zentrum fahren und wird für 4 bis 5 Stunden an das Dialysegerät angeschlossen.
Für eine Hämodialyse benötigt man einen Zugang zum Blutkreislauf. Während einer kurzen Operation wird eine Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene meist am Unterarm hergestellt.
In diese Fistel, auch Shunt genannt, werden zu Beginn jeder Dialyse zwei Nadeln eingeführt, die nach der Behandlung wieder entfernt werden.
Bei diesem Verfahren wird das Blut außerhalb des Körpers mittels eines Dialysegerätes gereinigt:
Das Blut wird durch einen Filter (die sogenannte künstliche Niere) geleitet, dort werden Giftstoffe und überschüssiges Wasser entfernt und dem Patienten wieder zurückgegeben.Peritonialdilayse (PD)
Die Bauchfelldialyse, Peritonealdialyse (PD) genannt, ist ein Nierenersatzverfahren dass ohne Kontakt zum Blutkreislauf des Körpers auskommt, dabei werden Wasser und Stoffwechselgifte über das Bauchfell entfernt.
Diese Dialyse ist genauso effektiv und sicher wie die “ Blutwäsche“, es werden deutschlandweit nur etwa 5 % der betroffenen Personen mit dieser Art der Dialyse behandelt, jedoch mir steigender Tendenz.
Die Peritonealdialyse ist in der Regel ein Heimverfahren, dass der Betroffene zu Hause selbst, mit Hilfe von Familienangehörigen oder durch einen Pflegedienst durchführen kann. Das nötige Wissen und die richtige Handhabung erlernt der Betroffene während einer Schulung in seinem Dialysezentrum.
Als Voraussetzung benötigt man einen Katheter, der durch eine Operation, in den Bauchraum eingelegt wird. Über diesen Katheter lässt man in der Regel 2 Liter Glukoselösung ( Zuckerlösung ) in den Bauch einlaufen. Die Flüssigkeit verbleibt mehrere Stunden im Bauchraum und wird nach dieser Zeit einfach über den Katheter wieder abgelassen und erneut frische Lösung in den Bauch gefüllt.
Es wird zwischen CAPD und APD unterschieden. Bei der CAPD, auch Beutelwechsel genannt, wird in der Regel bis zu 4x täglich die Glukoselösung von Hand gewechselt. Die Bauchfelldialyse über eine Maschine nennt man APD, diese steuert automatisch den Austausch der Dialyselösung während der Patient z.B. in der Nacht schläft.
In guten Händen - Ihr niedergelassener Nephrologe
Wir gewährleisten in unserem inhabergeführten Nierenzentrum eine umfassende medizinische Versorgung. Von der ambulanten Behandlung von Nieren- und Hochdruckerkrankungen über die Dialyse und Apherese bis hin zu Vor- und Nachsorge von Nierentransplantationen bieten wir unseren Patienten alle Leistungen eines modernen, spezialisierten Zentrums.
Wir behandeln Menschen, keine Krankheiten.
Deshalb stehen Patienten, ihre Familien und Angehörigen sowie ihre individuellen Bedürfnisse bei unseren Behandungsansätzen im Mittelpunkt.